Wer im Sparen das Allheilmittel sieht, spielt mit dem Feuer
Die Bundesmittel für Integrations- und Berufssprachkurse wurden im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte gekürzt, was in vielerlei Hinsicht fatale Folgen hat. Konkret bedeutet dies, dass an der Volkshochschule in Mainz von geplanten 3800 Unterrichtsstunden nur 500 Stunden realisiert werden können, obwohl ein dringender Bedarf besteht: dienen die Berufssprachkurse doch dazu, Menschen in Arbeit zu bringen. Sie sind der Arbeitsaufnahme vorgeschaltet und notwendig, um berufsbezogene Sprachbarrieren abzubauen. „In Zeiten von stets beklagtem Mangel an Arbeitskräften in wirklich allen Bereichen der Wirtschaft und der Daseinsvorsorge ist dies absurd und fahrlässig!“, so Carmen Mauerer, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Mainzer Stadtrat.
Darüber hinaus sind bundesweit Integrationskurse vor allem für Frauen, Kinder und Jugendliche betroffen. „Wir beklagen einerseits die Zunahme von Ausländerfeindlichkeit und sparen andererseits bei notwendigen Integrationsangeboten. Das ist ein Spiel mit dem Feuer!“ Aber nicht nur das – auch Arbeitsplätze bei der Volkshochschule und anderen Anbietern von Integrations- und Sprachkursen sind aufgrund dieser Einsparungen gefährdet. Bei der VhS Mainz kommt erschwerend hinzu, dass im gerade beschlossenen Haushalt der Stadt für 2025 der Zuschuss für Nachhaltigkeit von 50.000 Euro auf 15.000 Euro gekürzt wurde.
Die Linksfraktion im Mainzer Stadtrat warnt seit langem davor, die Haushaltsprobleme allein über Einsparungen lösen zu wollen. Carmen Mauerer weiter: „Das geht auf Kosten des sozialen Zusammenhalts! Es braucht dringend eine Kehrtwende, um diesen unsäglichen Prozess zu stoppen, sonst stehen wir bald vor einem sozialen Scherbenhaufen!“