Teilhabe für alle Kinder ermöglichen - hier: Schulessen
Mit unserem im Juli 2023 diskutierten Stadtratsantrag 1116/2023 “Kostenloses
Schulessen an allen Mainzer Schulen” soll durch die Außerkraftsetzung der
Sozialversicherungsentgeltverordnung und die Streichung von Elternbeiträgen ein
kostenloses Essensangebot an den Mainzer Schulen geschaffen werden. Der
Stadtrat hat beschlossen, diesen Antrag an den Schulträgerausschuss zu
überweisen.
In der Beschlussvorlage 1720/2023 hat die Stadtverwaltung daraufhin vor über
einem Jahr bekannt gegeben: „Die Stadt Mainz trägt die vollständigen Essenskosten
für Personen, die einen Anspruch auf Basis des Bildungs- und Teilhabegesetzes
haben. Auch Schüler:innen aus Familien mit gering verdienenden Eltern werden
gefördert, so dass von dieser Personengruppe nur 1 Euro pro Essen gezahlt werden
muss.“
Darüber hinaus wurde die Einrichtung einer „AG Schulessen“ empfohlen, die „unter
Berücksichtigung von Fragen nach Erfahrungen und Effekten in anderen Kommunen
und Ländern, der Finanzierung, der Organisation und der Nachhaltigkeit die
Möglichkeiten der Umsetzung der Mittagsverpflegung an den staatlichen Mainzer
Schulen erarbeiten“ solle.
Erfahrungen mit kostenlosem Schulessen gibt es in Berlin: Seit fünf Jahren wird dort
ein beitragsfreies Schulessen für alle Grundschulkinder finanziert und damit auch
Qualität und Regionalität des Angebots gefördert. Nachdem Politiker*innen von CDU
und SPD die Weiterführung infrage stellten, wandten sich 42 Organisationen,
Unternehmen und Ernährungsexperten im September 2024 in einem Offenen Brief
an den Berliner Senat, um die Beibehaltung des kostenfreien Mittagessens für
Grundschulkinder zu fordern. Es lindere sozioökonomische Ungleichheiten und
fördere Bildungschancen, Gesundheit, Nachhaltigkeit und letztendlich auch die
wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, heißt es darin gleich zu Beginn.