Betriebsratswahl bei Ubisoft Mainz eingeleitet
Beim Softwareentwickler Ubisoft in Mainz (u.a. bekannt durch die erfolgreiche Anno-Reihe) wurde erstmals eine Betriebsratswahl in die Wege geleitet. Wie die Gewerkschaft ver.di meldet, wurde am 17. Februar 2025 durch die Beschäftigten ein Wahlvorstand gewählt, der nun die Betriebsratswahl einleiten wird.
Die Linke im Mainzer Stadtrat begrüßt betriebliche Mitbestimmung ausdrücklich und Ko-Vorsitzender Tupac Orellana kommentiert den Vorgang bei Ubisoft Mainz:
„Die Gaming-Branche ist weltweit berüchtigt für grenzwertige Arbeitsbedingungen und wenig Mitbestimmung. Die schlechten Arbeitsbedingungen haben inzwischen sogar ihre eigenen Wortschöpfungen wie das ‚Crunching‘, das Leisten von überdurchschnittlichen Überstunden teils mit 80 Wochenstunden vor Veröffentlichungen, zu Tage getragen und Betriebsräte sind in der Branche noch eher exotisch.“ Zudem befinde sich die Branche permanent im Umbruch, selbst große Studios seien nicht davor gefeit, in wirtschaftliche Schieflage zu geraten und Massenentlassungen auszusprechen.
„Daher ist es großartig, dass die Beschäftigten bei einem großen Softwarenentwickler jetzt für betriebliche Mitbestimmung kämpfen und einen Betriebsrat wählen! Gerade in volatilen, aufstrebenden und wachsenden Branchen ist Mitbestimmung wichtig, um sicherzustellen, dass die Kolleginnen und Kollegen unter guten Arbeitsbedingungen Softwarenentwicklung betreiben können. Es freut uns, dass ein Betrieb in Mainz damit vielleicht auch eine Vorbildfunktion für andere Studios der Gamingbranche darstellen kann.“