
Keine Schiffsanleger am Rheinufer der Mainzer Neustadt
Die Neustadt wird zubetoniert. Überall wird gebaut. Innenhöfe werden bebaut und dort wo noch nicht geschehen, wie in der nördlichen Neustadt, entstehen unter Berufung auf Stadtbaumeister Kreyßig in „geschlossener Block(rand)bebauung“ Wohnungen. Ja, wir brauchen Wohnungen, aber sozial und ökologisch verträglich, und nicht auf jeden m² Beton für schnelle und hohe Renditen.
Mit den Beton verschwinden öffentliche Aufenthaltsräume, Begegnungs- und Freizeitstätten bzw. wird die Neustadt immer unwirtlicher (A. Mitscherlich, Die Unwirtlichkeit der Städte).
Jetzt soll auch noch eine der wenigen verbliebenen Freizeit- und Naherholungsfläche dem schnöden Mammon geopfert werden, das Rheinufer in der Neustadt.
Wasser- und Schifffahrtsdirektion Bund, Stadt Mainz, Stadtwerke Mainz und ihre Tochter Zollhafen GmbH planen Schiffsanleger von der Hafeneinfahrt im Zoll- und Binnenhafen, Caponniere, „Piraten“Kinderspielplatz bis zur Frauenlobbarke am Ende der Frauenlobstrasse. Zudem soll direkt neben der Treppe zum Rhein im Bereich der denkmalgeschützten Caponniere eine Abladestation für PKWs entstehen.
Das Rheinufer der Neustadt hat einen hohen Aufenthalts- und Naherholungswert nicht nur für die Menschen der Neustadt.
Dort, wo an heißen Sommertagen täglich hunderte von Menschen Erholung, etwas Abkühlung suchen, wo sie sich treffen zum Quatschen, Musizieren, Feiern, Lesen oder einfach nur zum Sonnenbaden, sollen demnächst, quasi vor ihrer Nase, mit wummernden Dieselmotoren, luftverpestenden und schadstoffgefüllten Abgasen ausstoßende Frachtkähne vor Anker gehen.Tags mit den Kindern, u.a. der Kita Feldbergplatz toben und abends vor der Caponniere beim Schoppen in netter Runde Abkühlung finden und den Blick auf und über den Rhein schweifen lassen, soll das Geschichte gewesen sein?
Wir sagen NEIN zu Schiffsanlegern in Wohngebieten!
Gerade wir in der Neustadt brauchen jeden Flecken Naherholung, jedes Fleckchen Grün, wie die Luft zum Atmen! Wie notwendig das ist, hat dieser heiße Sommer gezeigt.Machen wir daraus einen heißen Herbst und Winter für die Stadt, die Stadtwerke und die Wasser- und Schifffahrtsdirektion.
Unterstützen wir die BI -Rheinufer Neustadt. Neustadt.ufer@gmail.de
Zum Thema Schiffsanleger hatte Neustadt-Ortsvorsteher J. Klomann (SPD) kurzfristig zu einer AnwohnerInnenversammlung am Montag , 01/10/18 ins 7 Grad eingeladen, wohl wegen Schadensbegrenzung. Daraus wurde nichts. Schon kurz vor Veranstaltungsbeginn war die Hütte brechend voll. Einige Menschen kamen schon gar nicht mehr rein. Geschätzt wurden bis zu 200 Menschen. Damit hatte niemand gerechnet. Es wurde eine Veranstaltung und ein Erfolg der BürgerInnen. Klomann, Zantopp-Goldmann (Zollhafen GmbH) und Krekel (Wasser- und Schifffahrtsbehörde Bingen9 machten keinen Stich!
Dafür machten die BürgerInnen in einer teils lebhaften und emotionalen aber sachlichen Diskussion deutlich: Es ist unser Rheinufer, unser Naherholungsgebiet und dafür kämpfen wir! Natürlich waren die Menschen aufgebracht und Klomann und seine Referenten gossen noch Oel ins Feuer: eine UVP wurde für unnötig gehalten und eine Alternative wurde nun nicht wirklich gesucht und geprüft.
Und noch ein Erfolg der Menschen: Weit über 100 Menschen haben sich an dem Abend in die Liste der BI Rheinufer Neustadt eingetragen und ihr Interesse bekundet. Jetzt brauchen wir noch dich und dich (z.B. für web-Seite, Juristische Beratung, Plakatentwerfer, -maler und und und).
Die BI trifft sich jeden Dienstag um 19 Uhr in der Caponniere, Feldbergplatz.
Allen Anwesenden war klar: Natürlich brauchen die Rheinschiffer Liegeplätze um Ruhezeiten einzuhalten, Einkäufe zu erledigen, Arztbesuche zu machen oder um einfach am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Leider waren, wohl wegen der Kurzfristigkeit, keine Rheinschiffer an diesem Abend anwesend bzw. haben sich nicht geoutet. Klomann versprach eine weitere Veranstaltung, dann auch mit Rheinschiffern.
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