Defensive Architektur entfernt?
In der Sitzung des Stadtrates am 27.11.2024 wurde mit großer Mehrheit der gemeinsame Änderungsantrag „Verweilen ermöglichen – keine defensive Architektur in Mainz!“ (1710/2024), der im Ursprungsantrag von der Linksfraktion eingebracht wurde, verabschiedet. Dort wurde unter anderem konkret gefordert, die an der Trafostation Holzstraße/Ecke Augustinerstraße angebrachten Stangen abzunehmen, um dort Sitzen und Liegen zu ermöglichen. Des Weiteren wurde gefordert, dass in Zukunft bei der Planung und Installation von Stadtmöbeln auch auf die Bedürfnisse besonderer Personengruppen wie Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Menschen ohne Obdach oder Senior*innen Rücksicht genommen bzw. deren Perspektive mitgedacht wird. Nach fast einem Jahr ist es Zeit, nach dem Stand der Umsetzung zu fragen.
Wir fragen an:
1. Welche konkreten Schritte wurden bezüglich der o.g. Trafostation unternommen?
Wurden die Stangen entfernt? Wenn nein, warum nicht?
2. Gibt es weitere Beispiele, bei denen defensive Architektur „rückgebaut“ wurde, um
ein Verweilen zu ermöglichen?
3. Wurden Seniorenbeirat, Sozialverbände bzw. Betroffene in die Planung von Stadt-
möbeln einbezogen? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, in welchen konkreten Fäl-
len?
4. Wie setzt die Verwaltung die Forderung um, dass bei Bauvorhaben grundsätzlich
„die Perspektive auch der von Wohnungslosigkeit Betroffenen bzw. ehemals Be-
troffenen bei Entscheidungs- und Abstimmungsprozessen…einbezogen und be-
rücksichtigt werden“? Wie wird das in der Praxis gehandhabt? Bitte Beispiele auf-
zeigen.
5. Wie wird der Forderung, bei der Planung von Maßnahmen grundsätzlich auf soge-
nannte defensive Architektur zu verzichten, Rechnung getragen?
