Krieg und Frieden an Mainzer Schulen

Carmen Mauerer

Die Bundeswehr beklagt Personalnot und macht deshalb nicht nur Werbung an Bussen und Bahnen (auch in Mainz), sondern geht auch an Schulen, um offensiv für ihre Zwecke Nachwuchs zu werben. Nun ist die Bundeswehr jedoch kein Arbeitgeber wie jeder andere, auch wenn manche Werbung sehr harmlos daherkommt. Selbst die Bundesregierung macht keinen Hehl daraus, dass die Bundeswehr wieder „kriegstüchtig“ werden müsse. (Junge) Menschen, die sich für den Wehrdienst entscheiden, riskieren, in Kampfeinsätzen verletzt, traumatisiert oder gar getötet zu werden. Es geht also um viel mehr als um einen Arbeitsplatz. Umso wichtiger ist gerade für junge Menschen die genaue Abwägung der Frage, ob es lohnt, dieses Risiko einzugehen. Um hier die Idee des bewaffneten Kampfes alternativen Ansätzen zur Konfliktbewältigung entgegenzustellen, wäre es zu begrüßen, wenn auch Friedensinitiativen eingeladen werden, um ihre Sicht darlegen zu können.

Deshalb fragen wir an:
1 An wie vielen Mainzer Schulen hat die Bundeswehr in den Schuljahren 2023/2024 und
2024/2025 Werbung gemacht? Welche Schulen waren dies genau? Mit welchen Mitteln
(bspw. Infostand, Gesprächsangebot, Besuch von Klassen im Unterricht, Diskussionsver-
anstaltung, „Karrieremessen“) und in je welchem zeitlichen Umfang für welche Klassenstu-
fen fanden diese Aktionen statt? Bitte nach Schule und Klassenstufe auflisten.
2 War die Teilnahme der Schüler*innen jeweils freiwillig? Wenn nein, warum nicht? Wenn
ja, wie wurde diese Freiwilligkeit gewährleistet, wenn Bundeswehrangehörige direkt in den
Unterricht eingebunden wurden?
3 Wer entscheidet darüber, ob die Bundeswehr an einer Schule werben darf? Werden die
Eltern- und Schüler*innen-Vertretungen jeweils bei der Entscheidungsfindung mit einge-
bunden?
4 An wie vielen Mainzer Schulen fanden in den beiden Schuljahren Veranstaltungen von
Friedensinitiativen wie IPPNW, ICAN o.a. statt? Bitte analog der Fragen 1, 2 und 3 beant-
worten.
5 An welchen Schulen gibt es für das Schuljahr 2025/2026 und in welchem Umfang Pla-
nungen für entsprechende Veranstaltungen (Bundeswehr und/oder Friedensinitiativen)?

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