Freie Fahrt für Bus und Bahn

Johann Everding

Informativer Diskussionsabend über die Zukunft des Mainzer ÖPNV aus linker Perspektive.

Die Besucher*innen des Diskussionsabend konnten das Ende der Präsentation gar nicht abwarten. Schon während des Vortrags von Carmen Mauerer, Co-Fraktionsvorsitzende der Linken im Mainzer Stadtrat und Mitglied im städtischen Verkehrsausschuss, wollten die Anwesenden über den Ausbau der Straßenbahn und die Potenziale eines guten Liniennetzes diskutieren.

Ein gutes Öffi-Netz für Mainz und das Umland.

Ein gutes Netz muss auch die äußeren Stadtteile und die angrenzenden Verbandsgemeinden effektiv versorgen. Die Diskussionsteilnehmenden taten vielfach ihre große Begeisterung für einen auf die Bedürfnisse der Menschen angepassten öffentlichen Nahverkehr kund. Eine Mitarbeiterin der Mainzer Unikliniken beklagte sich darüber, auf das Auto angewiesen zu sein, da der ÖPNV ihre Arbeitszeiten und die ihrer Arbeitskolleg*innen unzureichend berücksichtige. „Zur Frühschicht sind wir, wenn wir den ÖPNV nutzen, eine Viertelstunde zu spät da.“ Das gehe so nicht, sagte die Kinderkrankenschwester. Eine Umfrage der Uniklinik Mainz, der zweitgrößten Arbeitgeberin des Landes Rheinland-Pfalz, zur Nutzung des ÖPNV habe noch keine Veränderung bewirken können. „Das werde ich im Verkehrsausschuss ansprechen“, versicherte Carmen Mauerer.

Die Menschen sind bereit für die sozial-ökologische Mobilitätswende.

Gespräche wie diese beweisen: Die Menschen sind bereit für die sozial-ökologische Mobilitätswende. Der Wille, das private Auto abzuschaffen ist da. Die Bereitschaft existiert jedoch nur, solange die Menschen das Gefühl haben, dass alle ihren sozial gerechten Beitrag leisten. Die Linke sieht sich hier den Menschen verpflichtet: Wir müssen weniger verbrauchen und unseren Verbrauch ökologisch gestalten. Dies geht aber nicht über den freien Markt mit Preisen. Wir wollen Ausgleichszahlungen für Menschen mit geringem Einkommen und Belastung für Menschen mit hohen Einkommen und Vermögen.

Die Linke: Bus und Bahn zum Nulltarif

Mainz könnte wie zahlreiche französische Städte als Modellstadt für den ÖPNV zum Nulltarif vorangehen. Leider hat der Stadtrat den Vorschlag der Linksfraktion, das 9-Euro-Ticket durch die MVG zu verlängern, abgelehnt. Auch als Sozialticket wollten SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP das erfolgreiche 9-Euro-Ticket nicht beibehalten.

Die Linke wird aber nicht müde, für die sozial-ökologische Mobilitätswende zu kämpfen. Mit Büdnisparter*innen wie #wirfahrenzusammen wird Die Linke alles Mögliche unternehmen, die sozial-ökologische Mobilitätswende einzuleiten.