Stadtratsfraktion Die Linke stützt Petition der VHS-Dozent*innen und fordert finanzielle Hilfen

Stadtratsfraktion

Die Dozent*innen der Volkshochschule Mainz richten sich in einem gemeinsamen Schreiben an den OB, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen und finanzielle Unterstützung zu erhalten. Durch die Corona-Krise stehen sie vor dramatischen Einkommensausfällen, die bisher weder vom Land noch vom Bund kompensiert werden.

Die Dozent*innen der Volkshochschule Mainz richten sich in einem gemeinsamen Schreiben an den OB, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen und finanzielle Unterstützung zu erhalten. Durch die Corona-Krise stehen sie vor dramatischen Einkommensausfällen, die bisher weder vom Land noch vom Bund kompensiert werden.

Die Linken-Stadtratsfraktion solidarisiert sich mit den Dozentinnen und fordert: Die Stadt muss gewährleisten, dass finanzielle Hilfen an die Dozentinnen gezahlt werden. Die prekären Bedingungen der Beschäftigung müssen beendet werden. Dazu erklärt Fraktionsmitglied Martin Malcherek:

„Die Dozentinnen der VHS leisten v.a. durch die Erteilung der Integrations-, Berufssprach- und Deutschkurse einen wichtigen Beitrag für die soziale und berufliche Integration von Migranteninnen. Ihre Tätigkeit ist – wie andere systemrelevante Bereiche, z.B. die Pflege – strukturell unterfinanziert und von Ausbeutung geprägt. Trotz oft jahrelanger Tätigkeit werden keine festen Arbeitsverträge geschlossen, die Dozent*innen haben somit keinen Kündigungsschutz und zahlen die Sozialversicherungsbeiträge selbst. Die Vergütung erfolgt auf der Basis gegebener Stunden zu einem geringen Stundensatz. Dadurch können keine Rücklagen gebildet werden, um Einnahmeausfälle abzufedern. Auf der anderen Seite wird zur Qualifikation vorausgesetzt, dass die Dozentinnen einen Hochschulabschluss vorweisen können.

Die Stadt Mainz profitiert von dieser Situation seit Jahren. Sie ist maßgeblicher Geldgeber der VHS und spart durch das prekäre Vergütungssystem Aufwendungen. Aufgrund der Corona-Krise können keine VHS-Kurse stattfinden. Die Dozentinnen verlieren damit sämtliches Einkommen und leiden deshalb stärker als andere Arbeitnehmerinnen unter der Krise, denen weiterhin Lohn oder Kurzarbeitergeld gezahlt wird. Die Stadt muss dafür sorgen, dass die von ihr wirtschaftlich Abhängigen in der Krise nicht allein gelassen werden.

Für die Zukunft fordern wir, dass die prekäre Beschäftigung der Dozent*innen in regelmäßige, sozialversicherungspflichtige Anstellungsverhältnisse überführt wird und angemessene Gehälter gezahlt werden. Die Stadt muss ihren Einfluss auf die VHS nutzen und die entsprechende finanzielle Ausstattung der VHS bereitstellen.“